Ja, es gibt sie noch immer! Nach nunmehr über 35 Jahren hauen die Spermbirds mit Go to hell then turn left mal wieder einen richtigen Hardcore-/Punk-Kracher raus. Sehr cooler, wortgewandter HC-Punk der alten Schule, mit viel Aggressivität und Witz.
Erschienen ist das Meisterwerk der Kaiserslauterer im September 2019 bei Rookie Records und Boss Tuneage.
Trackliste
A-Seite | ||
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Nr | Titel | Dauer |
A1 | Breathe deep | 1:59 |
A2 | I´m not from here | 2:56 |
A3 | Agent nine | 2:16 |
A4 | Balancing act | 2:39 |
A5 | Thanks for beeing special | 1:59 |
A6 | From this direction comes war | 3:26 |
B-Seite | ||
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Nr | Titel | Dauer |
B1 | Go to hell then turn left | 2:41 |
B2 | A lot of talk | 1:58 |
B3 | Anything with an engine | 2:48 |
B4 | All rights reserved | 2:22 |
B5 | Bring out the snakes | 1:39 |
B6 | If I ever find my pants | 2:30 |
B7 | A quarter till the end of the world | 2:36 |
Gesamtdauer: | 31:49 |
Put the needle on the record…
Wiedermal habe ich „nur“ die schwarze Variante ergattert. Die Spermbirds haben das Album Go to hell then turn left aber noch in ein paar limitierten Auflagen raus gebracht (orange, blau, rot), sowie einer special edition exklusiv von No Balls Records. Leider wiegt mein Exemplar nur rund 140 Gramm, was dem Hörgenuss in diesem Falle aber keinen Abbruch tut. Ich bin allerdings ein Fan von 180 Gramm und schwerer.
Das letzte Album der Spermbirds (a columbus feeling) ist nun auch schon wieder satte 9 Jahre alt. In der Zwischenzeit gab es lediglich eine sehr gute Split-Single mit Pascow. Go to hell then turn left klingt aber nicht wie ein Album, das man raus bringen musste, um mal wieder was zu veröffentlichen. Nein, es ist wieder ein Knaller der Spermbirds. Es geht von Anfang an nach vorne. Die Jungs um Lee Hollis sind seit über 35 Jahren (mit Unterbrechung) am Werk und kein Stück ruhiger geworden.
Breath deep hat die Position als Opener wahrlich verdient und zeigt schon deutlich in welche Richtung es geht. Straight nach vorne – voll auf die Fresse. In I´m not from here wird nicht weniger raus gerotzt, mit kurzer, witziger Unterstützung von Johanna Kuby („thank god – fuck you – hell me?“) und agent nine ist einer meiner Favoriten von „go to hell“. Aber dieses Werk auf 2-3 Songs zu reduzieren, wird ihm einfach nicht gerecht. Immer wieder wird mit einer gehörigen Portion Wut (a lot of talk) , aber auch mit viel Wortwitz und Ironie gespielt (If I ever find my pants – someone´s gonna die).
Was auf die Ohren
Anspielen solltet ihr unbedingt mal Agent nine, Thanks for being special und if i ever find my pants. Der Titelsong der Spermbirds-Scheibe, go to hell then turn left, gibt es auch als Musikvideo auf Youtube:
Zugabe – Zugabe – Zugabe
Tja, Zugaben? Extras? Beilagen? Hm, das wird ein kurzer Text. In der mir vorliegenden Version gibt es nix weiter dabei. Mit den Texten bedruckte Innenhülle, leider ungefüttert, so dass ich da mit einer eigenen, gefütterten Innenhülle nachbessern musste, und ein kleiner Schnipsel mit Downloadcode. Das war es auch schon, mehr gibt es nicht. Dafür reißt das Akustische aber eigentlich alles wieder raus. Man kauft so ne Platte ja auch nicht wegen den Extras, oder? Wie wichtig sind euch denn die Beilagen? Welche findet ihr gar wichtig und unverzichtbar? Was würdet ihr euch öfter mal als Zugabe wünschen? Lasst uns in den Kommentaren darüber diskutieren.
DAS LETZTE
Die Spermbirds haben mit go to hell then turn left wieder ein fettes Brett raus gebracht. Hart, schnell, aggressiv, mit viel Humor, aber trotzdem straigth auf die Fresse. Voll von Ironie und Sarkasmus. Sie haben nach so langer Zeit doch wieder ein Album raus gehauen, welches man uneingeschränkt empfehlen kann. Lee Hollis Stimme klingt, als hätte er die ganze Zeit ein Taschentuch auf dem Mikro liegen. Vielleicht ist es aber tatsächlich auch so – so wie er die Worte raus rotzt. Grandios.
Das Vinyl könnte etwas besser sein, liegen hier „nur“ rund 140 Gramm auf dem Teller. Dennoch liegt sie plan, läuft rund und auch ungewaschen gibt es kaum Störgeräusche. Die paar Knackser, die zu hören sind, sind nach einem Waschgang passé, Schuld ist da wohl die ungefütterte Innenhülle und die dadurch entstehende statische Aufladung.