Der mittlerweile 72 jährige Iggy Pop hat mit Free* im September 2019 sein nunmehr 18. Studioalbum veröffentlicht. Ich glaube in dieser Zeit hat er auch so ziemlich jedes Genre abgedeckt. Ein neues Album gleicht also immer ein wenig einer Wundertüte. Welche Musikrichtung kriegt man zu hören? Er ist eben Free….
Erschienen ist das Ganze unter den Labels Caroline International und Loma Vista.
Trackliste
A-Seite | ||
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Nr | Titel | Dauer |
A1 | Free | 1:48 |
A2 | Loves missing | 4:19 |
A3 | Sonali | 3:30 |
A4 | James Bond | 4:31 |
A5 | Dirty Sanchez | 4:21 |
B-Seite | ||
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Nr | Titel | Dauer |
B1 | Glow in the dark | 3:57 |
B2 | Page | 4:08 |
B3 | We are the people | 3:13 |
B4 | Do not go gentle into that good night | 1:48 |
B5 | The dawn | 2:09 |
Gesamtdauer: | 33:44 |
Put the needle on the record…
Tja, was soll man groß über den „Godfather of punk“ schreiben? Er macht halt was er will, und das ist auch gut so. Iggy Pop ist eben Free. Und das merkt man auch wieder bei diesem Album. Free habe ich in der limited Edition in blauem Vinyl (blue sea genannt) und schickem Gatefold-Cover erstanden.
Iggy Pop hat mit seinen Stooges quasi den Weg des frühen Punkrock geebnet. Mittlerweile fällt es aber schwer ihm ein Genre anzudichten, da gefühlt jedes Album ein anderes bedient. War der Vorgänger zu Free (Post pop depression) wieder ein sehr rockiges Album, nicht zuletzt sicherlich auch der Gitarre von Joshua Homme von den Queens of a stone age geschuldet, frönt Free wohl eher dem Jazz. Mit einem seichten Ambiente startet Free mit dem Titelsong.
Ich liebe ja die Stimme von Iggy Pop, somit konnte ich mit dem blinden Kauf von Free ja nun nicht so viel falsch machen. Aber dass ich nun ein waschechtes Jazz-Ambiente Album bekomme, damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Jazz ist nun nicht gerade eine Musikrichtung, mit der ich viel anfangen kann, aber nun gut, der gute Herr Pop hat seine Chance verdient. Und nach mehrmaligem abspielen komme ich auch langsam rein in das Album. Nach einem langen Arbeitstag abends mit nem schönen Glas Wein auf der Couch – das funktioniert tatsächlich. Allerdings ziehe ich in solchen Momenten doch Nick Cave and the Bad Seeds vor.
Was auf die Ohren
Am ehesten kann ich noch mit den Tracks James Bond, Loves missing und dem Dirty Sanchez anfangen, wahrscheinlich weil das die rockigeren Sachen sind. Offizielle Videos gibt es (noch) nicht, dafür kann man sich die Tracks auf dem Iggy Pop official Kanal anhören:
Zugabe – Zugabe – Zugabe
So wirkliche Zugaben gibt es nicht, allerdings kommt das Album in einem schönen Gatefoldcover. Auch das Booklet in LP-Größe macht was her. Ich mag die Fotos des Covers, und irgendwie passen sie auch perfekt zur Stimmung des Albums. Die bedruckte Innenhülle ist leider ungefüttert, so dass ich mal wieder mit einer Eigenen nachhelfen musste, und der Druck ist eigentlich viel zu wild für diese Scheibe.
DAS LETZE
Die Produktion des Albums ist erste Sahne. Meine geliebten 180 Gramm liegen in schönem Blau auf dem Teller. Plan und rund drehen sie auch ungewaschen ohne Knackser ihre Runden. Nur eine gefütterte Innenhülle hätte ich mir gewünscht.
Es fällt mir schwer für Iggy Pop´s Free* hier eine uneingeschränkte Kaufempfehlung auszusprechen. Wenn ihr Iggy und die Stooges mögt, solltet ihr vorher mal ein paar Lieder zur Probe hören. Es ist absolut nicht jedermanns Sache. Ein kompletter Verriss ist es aber auch nicht, wie gesagt, ich habe mich mittlerweile reingehört in das Album. Aber Iggy hat in der Vergangenheit auch schon deutlich bessere Sachen abgeliefert. Jedenfalls für meinen Geschmack. Zum Glück darf Musik aber weitestgehend machen was sie will, denn es wird für alles die passenden Zuhörer geben. Und wenn einer machen kann, was er will, dann Iggy Pop. Schließlich ist er Free…