SKAdaladalälla, so heißt der wohl erste Ska-Sampler aus den österreichischen Alpen, der Anfang 2022 das Licht der großen Welt erblickte.
Verantwortlich für diesen Zungenbrecher ist Frame Records, welches ebenfalls in der Alpenregion beheimatet ist.
Trackliste
A-Seite | ||
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Nr | Titel | Dauer |
A1 | Out of Frame – Ska island getaway | 3:36 |
A2 | Rivers Avenue – Take it easy | 3:24 |
A3 | Crackpot Kings & the Monkeys – No boys from the city | 3:30 |
A4 | Ski-Schuh-Tennis Orchestra – s´Wasser rinnt da rhy abe | 4:00 |
A5 | Madstomp – I can´t believe it | 4:07 |
B-Seite | ||
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Nr | Titel | Dauer |
B1 | Unfamous – Why | 4:22 |
B2 | Seven – The same difference | 3:12 |
B3 | Red/Short – Analog ned digital | 3:38 |
B4 | Out of Frame – Scoot to Kingston Town | 4:56 |
B5 | Slang – Sausage | 2:45 |
Gesamtdauer: | 37:30 |
Put the needle on the record…
The first Austrian Ska collection from the Alps by El Finni hört auf den ungewöhnlichen Namen SKAdaladalälla. Woran ich als erstes bei diesem Namen denken musste? „I´m the Scatman….“ Kennt ihn noch jemand? Den Scatman-John? Allerdings handelt es sich bei dem Titel um die Abwandlung des Vorarlberger Dialektausdruckes „Gadaladalälla“, was Elternschlafzimmerfensterladenoffenhalter bedeutet (nun habe ich auch endlich ein Wort dafür – Danke!). Aber genug drum herum gelabert. Nur noch eine kleine Warnung: der folgende Text kann Spuren von Dialekt enthalten. Also wollen wir die Platte mal „drülla“ lassen.
Zu Beginn gibt es bekannte Töne von Out of Frame. Dem Song Ska island getaway durfte ich auch schon auf ihrem Album Remember lauschen. Zudem ist ihr Bassist El Finni (Stephan Wöß) für diesen Sampler verantwortlich. Take it easy von Rivers Avenue ist somit der erste mir unbekannte Track der Platte, und der füllt den Raum gleich mal mit einer gewissen Leichtigkeit, was auch der herrlich klaren Stimme von Sänger Andreas Buhl geschuldet ist. Ein Track mit Ohrwurm-Potential. Mit No boys from the city begrüßt uns dann Ska-Punk vom feinsten, präsentiert von quasi zwei Bands in einer: Die Crackpot Kings sind für den Punk Anteil verantwortlich und die Monkeys für die Blasinstrumente. Das Ski-Schuh-Tennis Orchestra ist eine von zwei Bands, die im landestypischen Dialekt singen, wobei ich hier das spätere Analog ned digital von Red/Short besser finde, vielleicht einfach, weil ich es deutlich besser verstehen kann.
Den Abschluss der ersten Seite macht I can´t believe it der Band Madstomp, der sich gerade mit der Orgel bei mir im Gehörgang fest gesetzt hat. Gefällt mir sehr gut, der Track. Auch hat El Finni hier wieder seine Finger (oder eher seine Stimme) im Spiel. Den Opener der B-Seite übernimmt die Band Unfamous, die mit weiblichen Gesang und leichten Punkeinflüssen positiv heraus sticht. Noch punkiger wird es dann mit The same difference von Seven, der Song geht „ghörig“ nach vorne. Nach dem oben schon erwähnten Analog ned digital gibt es mit Scoot to Kingston Town auch einen weiteren Song von Out of Frame, der, wie sollte es auch anders sein, dem Scooter-Lifestyle fröhnt. Beim glorreichen Abschluss geht´s dann nochmal um die Wurst. Sausage von Slang ist ein geiler Ska-Punk Song und ein würdiger Abschluss des Samplers.
Hier einen Favoriten benennen zu müssen ist eine wahre Farce. Bei fast jedem Song denke ich „klar, dies ist mein Favorit der Platte“. Doch dann kommt plötzlich der nächste Song…. Aber wenn ich mich auf Gedeih und Verderb darauf festnageln lassen müsste, dann ist es wohl der Track von Madstomp… Oder doch von Crackpot? Rivers Avenue? Ach Leute, irgendwie ist jeder Song für sich ein Favorit.
Was auf die Ohren
Ein Video zu den Songs zu finden gestaltet sich gar nicht so einfach. Offenbar liegt bei den Bands aus Österreich der Fokus rein auf der Musik. Das ist erstmal ja nicht schlecht, allerdings kann ich euch hier nicht viel bieten. Somit konnte ich euch nur Ska Island getaway und No boys from the city verlinken.
Zugabe – Zugabe – Zugabe
Die Platte kommt leider ziemlich nackig daher, kein Textblatt, keine bedruckte Innenhülle, kein Downloadcode. Schade, denn gerade bei Samplern würde ich immer gerne mehr über die einzelnen Bands erfahren. Somit hätte ich mich zumindest über eine bedruckte Innenhülle mit Songtexten und Bandfotos gefreut.
DAS LETZTE
El Finni von Out of Frame hat mit SKAdaladalälla den ersten Ska-Sampler aus den Alpen zusammen gestellt. 10 Songs von 9 Bands zieren diesen Sampler, gepresst auf 140 Gramm schwarzem Vinyl – und zwar nur auf Vinyl, eine CD-Version gibt es nicht. Diese 10 Songs sind durchweg gut produziert, wenn auch bei dem ein oder anderen Lied zu hören ist, dass kein riesiges Label dahinter steht. Sie sind halt nicht komplett glatt gebügelt, und das gibt diesem Sampler noch einen besonderen Charme. Lediglich ein paar mehr Infos zu den einzelnen Bands hätte ich mir gewünscht, z.B. in Form einer bedruckten Innenhülle.
Alles in allem aber ein großartiger Ska-Sampler und ein erstes Highlight für die Plattensammlung in diesem Jahr. Gepresst wurden nur 500 Stück, wer jetzt also neugierig geworden ist und Bock hat auf die Platte, sollte sich ran halten. Ich kann sie jedenfalls uneingeschränkt empfehlen und freue mich schon auf the second Austrian Ska collection from the Alps by El Finni…