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Kotzreiz – Nüchtern unerträglich

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Frontcover Kotzreiz

Nach beinahe 13 Jahren kommt mit Nüchtern unerträglich* das erst dritte Studioalbum der Berliner Punkband Kotzreiz in die Läden.

Erschienen ist das Ganze, wie auch schon die zwei Vorgänger, beim Nürnberger Label Aggressive Punk Produktionen.

Trackliste

Backcover Kotzreiz
A-Seite
NrTitelDauer
A1Dusty0:30
A2Nüchtern unerträglich3:09
A3Wer is wieder da1:09
A4Toilettenstern2:12
A5Eiskalte Ohren2:19
A6Punkboys don`t cry4:16
B-Seite
NrTitelDauer
B1Ratten im System2:48
B2Sambuca Beach1:14
B3Nix zu verliern2:25
B4Ich bin ein Wrack1:13
B5Der räudige Aal2:17
Gesamtdauer:23:32

Put the needle on the record…

Vinyl Kotzreiz

Frühzeitig vorbestellt habe ich diese handnummerierte limited Edition ergattert (white blue/red splatter) exklusiv von Coretex Records. Und dann auch noch die Nummer 100 von 200. Meistens bin ich bei solchen Aktionen zu langsam, zu spät und kriege im besten Fall dann noch ne andere limitierte in Farbe. Hier hat es tatsächlich mal geklappt, denn kurze Zeit später war diese Version auch schon wieder vergriffen. Aber wie so oft, was nützt die beste Farbe, wenn das darauf gespeicherte total scheiße ist? Das gilt es herauszufinden, also rauf auf den Teller mit dem bunten Vinyl und Nadel drauf.

Los geht´s mit einem kurzen Intro, das nahtlos in den Titelsong Nüchtern unerträglich übergeht – die ganze Scheiße der Welt behandelt in einem Song. Auch als Video erschienen, ist dieser Track dem eines Openers absolut würdig und schon jetzt einer meiner Favoriten dieses Albums mit einem 100%-Ohrwurm-Faktor. Nach dem 1-Minütigen Pogo-Geballer Wer ist wieder da geht es mit dem Toilettenstern sogar in die Synthie-Pop-Elektro-Nische.

Weibliche Unterstützung findet dieser Song in Emilie Krawall, was sehr gut passt und gefällt. Auch der räudige Aal sticht in die gleiche Kerbe mit Elektro-Elementen und weiblicher Gesangseinlage, hier leiht Andrea von den Pestpocken dem Track ihre Stimme. Sehr melodisch kommt mit dem Liebeskummersong Punkboys don´t cry ein weiterer Knaller der Platte. Ich sehe jetzt schon bei den Konzerten die erste Reihe Arm in Arm stehen und ihr Bier in die Lüfte heben. Und auch Nix zu verliern bietet ordentliche Singalongs und whoohohos, die sicherlich nicht nur vor der Bühne hervorragend funktionieren.

Leider durfte ich Kotzreiz bisher noch nicht live erleben, was wahrscheinlich mitunter daran liegt, da sie sich in den letzten Jahren ziemlich Rar gemacht haben. Der Ein oder Andere hat diese Band sicherlich schon totgesprochen, deshalb freut mich diese Veröffentlichung umso mehr. Sobald sie mal in greifbarer Nähe aufspielen, werde ich mir das (erhoffte) Spektakel auch antun.

Was auf die Ohren

Der Opener Nüchtern unerträglich ist absolut ein Anspielen wert und auch Punkboys don´t cry gehört zu meinen Favoriten. Hier sind nun mal drei offizielle Videos verlinkt, Nüchtern unerträglich, Wer ist wieder da und Ratten im System.

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Zugabe – Zugabe – Zugabe

Zugaben gibt es bei der Vinyl keine, nur eine bedruckte Innenhülle ist vorhanden. Diese ist so unglaublich glatt innen (und leider ungefüttert), dass ich einige Mühe hatte die Platte heraus zu kriegen. Sie hat sich einfach extrem am Innencover „angesaugt“. Nachdem sie erstmal raus war, habe ich gleich eine gefütterte Innenhülle nachgerüstet um dieses Problem in Zukunft zu umgehen.

Bei meiner Variante war noch ein bedruckter Stoffbeutel erhalten. Dieser war aber exklusiv mit einer Vorbestellung bei Coretex Records verknüpft und zähle ich mal nicht als Zugabe zur Platte.


DAS LETZTE

Produziert ist das ganze wirklich ordentlich. Das Vinyl hat meine geliebten 180 Gramm und liegt dadurch satt auf dem Teller. Die Innenhülle kann zwar besser, aber ok – ich bin das Nachrüsten von gefütterten Innenhüllen ja mittlerweile gewohnt und besitze eine ordentliche Reserve dieser.

Nüchtern unerträglich* von Kotzreiz ist mal wieder geiler rotziger Punkrock, deutlich weniger weich gespült wie manch andere Kollegen derzeit. Hervorzuheben wäre vielleicht auch noch, dass Christopher Kohl („Reiz“) sowohl den Gesangspart übernimmt, als auch die Drumsticks schwingt. Zwar trällert auch Fabi Feuer („Kotze“) an der Gitarre ordentlich mit, mir persönlich sind aber nicht so viele Bands bekannt, in denen der Sänger auch trommelt. Für mich ist Nüchtern unerträglich absolut ein Kauf wert. Einzige Kritik an der ganzen Kiste: wie bei so vielen guten Punkrockalben ist auch dieses einfach zu kurz. Nichtsdestotrotz: Kaufen die Scheiße!


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