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Turbostaat – Uthlande

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Turbostaat - Uthlande

Ihr neustes Baby nannte Turbostaat Uthlande*. Vor einer gefühlten Ewigkeit vorbestellt, ist die Scheibe nun endlich bei mir eingetroffen. Und die Husumer liefern auch wieder ordentlich ab.

Erschienen ist das Werk im Januar 2020 beim Label PiaS Germany in good old Hamburg.

Trackliste

Turbostaat - Uthlande
A-Seite
NrTitelDauer
A1Rattenlinie Nord3:19
A2Meisengeige3:34
A3Ein schönes Blau3:56
A4Schwienholt4:19
A5Stine2:12
A6La Hague3:48
B-Seite
NrTitelDauer
B1Nachtschreck2:38
B2Luzi3:08
B3Heilehaus3:47
B4Brockengeist5:00
B5Hemmingstedt3:20
B6Stormi4:30
Gesamtdauer:43:31

Put the needle in the record…

Turbostaat - Uthlande

Nun ist sie endlich da… Turbostaat Uthlande… Lange drauf gewartet, wurde man immer wieder mal mit nem neuen Video angefixt. Jetzt liegt die schwarze Scheibe auf meinem Rega und dreht fröhlich ihre Runden – gute 33 in der Minute. Den Opener, Rattenlinie Nord, gibt es schon ne Weile auf diversen Streamingportalen zu hören, nach und nach kamen dann mit ein schönes Blau, Hemmingstedt und Brockengeist weitere Vorveröffentlichungen hinzu.

Die Platte ist geprägt von Jan Windmeiers typischen Art Sprechgesang, den man von Turbostaat kennt und liebt. Die Worte oft eher rausgerotzt als gesungen, die Texte eher wieder etwas kryptisch und um die Ecke. Das gefällt mir. Sie lassen ein gewisses Maß an Eigeninterpretation zu, man weiß aber eigentlich immer worum es geht.

Weitestgehend gibt die Platte einen kritischen Blick auf unsere Gesellschaft. Rattenlinie Nord thematisiert die Nazischergen, die ’45 über diese Route nach Flensburg geflohen sind, heutzutage ja leider wieder ein Thema. Desweiteren werden zum Beispiel Atomkraft und Klima (La Hague) thematisiert und der Umgang mit Menschen die „anders“ sind (Stine). Die zweite Auskopplung des Albums, ein schönes Blau, handelt vom Unterschied zwischen Stadt- und Landleben, vom Schikanieren und Ausgrenzen. Das ganze Album ist textlich also wieder eher düster. Es ist nun mal bei weitem kein Spaßpunk, macht aber trotzdem unglaublich Spaß beim Hören und regt durchaus zum Nachdenken an.

„Und die meiste Zeit bist du auch gern allein….“ (Luzi/Stormi)

Was auf die Ohren

Falls noch nicht getan, dann hört euch Rattenlinie Nord mal an. Meine heimlichen Favouriten sind aber Luzi und Stormi, die den gleichen Refrain haben. In Stormi wird dieser durch einen Kinderchor gesungen. Aber grundsätzlich kann man jedes der Lieder anspielen, um einen Eindruck des Albums zu erhalten.

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Zugabe – Zugabe – Zugabe

Als Zugabe bringt Uthlande ein mehrseitiges Booklet mit, bestückt mit den Texten und wirklich fein gestaltet. Zusätzlich gibt es noch das komplette Album auf CD, dafür dann aber keinen Download-Code. Was ist euch lieber? Mögt ihr lieber die CD als Zugabe oder einen Download-Code? Das Artwork des Covers gefällt mir sehr, könnte ich mir glatt gerahmt an der Wand vorstellen. Die Innenhülle ist schier weiß und leider ungefüttert.


DAS LETZTE

Die Platte ist sehr gut produziert. Schwarze 180 Gramm liegen plan auf und laufen rund. Das anfängliche leichte Knacksen war nach dem ersten Waschgang passé, sodass sie sich nun sehr klar anhört. Einzig zu bemängeln habe ich, dass die Innenhülle wie bei so vielen nicht gefüttert ist. Da musste ich also wieder selber nachhelfen. Bin ich dahingehend zu pingelig? Was macht ihr damit? Tauscht ihr auch gegen gefütterte Innenhüllen oder ist es euch egal? Das würde mich mal interessieren.

Nach den ersten Eindrücken hat Turbostaat Uthlande* wirklich fein hingekriegt. Wer Turbostaat erwartet, der kriegt sie hier auch geliefert. Ich finde diese Scheibe etwas besser als die letzte, Abalonia, die zwar auch nicht schlecht war, aber mir fehlte da irgendwie so ein bisschen was. Auch hier wieder eher kryptischere Texte, ähnlich wie bei Pascow oder Es war Mord, aber doch ist es unverkennbar Turbostaat. Kein Spaßpunk, sondern kluge Texte zum mitdenken. Für mich eine absolute Kaufempfehlung. Das lange Warten hat sich definitiv gelohnt, es ist meiner Meinung nach ein sehr geiles Album geworden.


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